Weniger Farbe - mehr Wirkung?

Die Bildbearbeitung bietet viele Möglichkeiten, um eine Bildwirkung komplett zu verändern. Viele Portraits gefallen mir besonders in Sepia sehr gut, weil es noch eine warme Wirkung hat und keine zu harten Kanten und Schatten - und zugleich harmonisch wirkt, wo zu viel Farbe vielleicht aufwühlt. Bei Landschaftsaufnahmen hingegen gibt die Schwarz-Weiß-Fotografie meist herausragende neue Bildwirkungen. So können Lichtspiele etwa besonders hervorgehoben werden. Fehlende Farbe macht ein Bild nicht schlechter, es reduziert das Motiv aber. Es kann aber eine sehr positive Reduktion sein, wie bei einer guten Soße. Manchmal schmeckt aber einfach auch die Farbe besser, weil die Töne sehr harmonisch sind oder Farbkontraste ein Bild vielleicht spannend machen.

Beim untenstehenden Bild vom Starnberger See ist es die Farbe, die mir besonders gut gefällt: Das Bild ist Ton in Ton, etwas auffälliger sind nur die Bootshütten. In s/w verliert das Bild an Tiefe, wirkt etwas düsterer. Aber überzeugt euch selbst:

Oft ist es eben aber doch die Farbgebung in s/w, die mir bei Landschaften besonders gut gefällt. Hier nochmal ein Beispiel:

Bei diesem Bild liegt der Fokus sofort auf der Möwe im Vordergrund. Sie und der Steg fallen ins Auge, weil sie die dunklen Elemente im Bild sind. Sie führen den Blick. So zieht der Steg mitten ins Foto hinein und betont umso mehr die Segel, die im HIntergrund leuchten.

Anders geht es mir bei dem gleichen Bild in Farbe: Die Möwe fällt gar nicht mehr so sehr auf - obwohl auf ihr der Fokus liegt. Stattdessen lenken intensive Blautöne den Blick direkt in den HIntergrund.

Traut euch also und nutzt die Bildbearbeitung. Nutzt sie vor allen Dingen, um verschiedene Farbgebungen zu testen. So kann ein Bild, dass euch auf den ersten Blick vielleicht gar nicht gefällt, immer noch zu einem echten Kunstwerk werden.

Ich nutze übrigens für die meisten Bilder fast nur die Bildbearbeitungsmöglichkeiten, die mir Adobe Photoshop Lightroom 6 bietet. Dort gibt es einige tolle, voreingestellte Möglichkeiten, um Bilder schnell und einfach in s/w oder Sepia umzuwandeln. Zusätzlich kannst du dort die Tiefen, Kontraste und Helligkeit über Schieberegler ändern und direkt die Veränderung ansehen. Mehr zu Lightroom schreibe ich euch in einem anderen Beitrag.

Wenn Ihr neben Lightroom auch Photoshop verwendet, empfehle ich euch übrigens die Creative Cloud von Adobe. 

Hier kommen noch ein paar weitere Beispiele. Macht euch einfach selbst ein Bild.